Vero, TeMos, Blase – Gebäude für Spur N

Häuser von Pappe und Plast

Derzeit sind mir für im Zubehörbereich 3 Hersteller von Gebäuden für die DDR-Modellbahn bekannt. Zumindest im Bereich Spur N.  Die Produktion von Gebäuden begann bereits im Erscheinungsjahr der Piko N Bahn 1964. Zunächst häufig als Pappmodelle.
Neben den bekannten VERO-Modellen produzierten die Firma Walter Blase aus Oschersleben  und die Firma  VEB Modellspielwaren Köthen (TeMos) vorm. Herbert Franzke KG Köthen Modellbahnhäuser. Während von Blase nur Pappmodelle bekannt sind, kamen bei TeMos und VERO zum Teil schon sehr früh auch Kunststoffe zum Einsatz.

VERO

Die VERO (Vereinigete Olbernhauer Spielwarenbetriebe) bestand aus mehreren, vor allem erzgebirgischen Firmen und entstand ab 1966 aus VEB Baukastenfabrik Blumenau (Fa. Louis Engel & Co}, VEB Erzgebirgische Möbel- und Spielwarenfabriken Niedersaida, VEB Holzwaren Grünhainichen, VEB Olbernhauer Wachsblumenfabrik Olbernhau, VEB Seiffener Spielwaren Seiffen, Institut für Spielzeug Sonneberg, Außenstelle Seiffen.
Ab 1976 kamen zum „VEB Kombinat Holzspielwaren VERO“ noch folgende VEB hinzu: VEB Blumenauer Baukastenfabrik (vorm. Baukastenfabrik E. Reuter) , VEB Holzspielwaren Blumenau (vorm. C. Fritzsche, bzw. G. Drechsel), VEB Musikspielwaren Blumenau (vorm. Clemens Schmieders)  und 1980 noch VEB Modellspielwaren Marienberg-Hüttengrund (MAMOS), ehemals Auhagen KG, heute Auhagen GmbH.
1980 entstand aus dem „Kombinat Holzspielwaren VERO“ der „VEB VERO Olbernhau“. 1981 wurde dieser an das „Kombinat Spielwaren Sonneberg“ angeschlossen. 1986 hatte der VEB VERO Olbernhau 82 Produktionsstätten in 20 Ortschaften. Gebäudemodelle kamen aus dem VERO Werk Olbernhau, der ehemaligen Firma OWO, Olbernhauer Wachsblumenfrabrik Olbernhau.  

OWO

Einer der ältesten VERO-Betriebe ist die  Olbernhauer Wachsblumenfabrik Olbernhau. Dort wurden die Modelle zunächst unter der Marke OWO, ab dem Jahr 1968 unter der Marke VERO hergestellt. …

Mamos

Bereits im Jahr 1952 begann der Betrieb mit der Herstellung von Modellbauhäusern, wobei die Bausätze aus Pappe bestanden und die Fassaden entsprechend geprägt wurden. Im Jahr 1958 gründeten Auhagen Senior und Junior dann gemeinsam die „H. Auhagen KG“. In den Jahren 1970/71 wurde die Pappenproduktion dann eingestellt, das Unternehmen modernisiert und das Gebäudesortiment von Pappe- auf Kunststoffbausätze umgestellt.
1972 erfolgte die Verstaatlichung zum Volkseigenen Betrieb, und aus der Auhagen KG wurde der „VEB Modellspielwaren Marienberg-Hüttengrund“. Dieser wurde dem „Kombinat Holzspielwaren VERO Olbernhau“ zugeordnet. Die Modellbausätze wurden von nun nicht mehr als Auhagen-Bausätze, sondern als Mamos-Bausätze (Marienberger Modellspielwaren) vertrieben. 1979 wurde dann der VEB Modellbahnzubehör Marienberg (ehemals Karl Scheffler KG) in den Betrieb eingegliedert. Somit wurde die Produktion um beispielsweise Geländematten, Bäume und Bahnübergänge erweitert. 1980 erfolgte dann die Unterordnung zum VEB Vero Olbernhau und die Umbenennung in VEB Vero Werk 5, Marienberg-Hüttengrund, der wiederum 1981 an das Kombinat Spielwaren Sonneberg angebunden wurde.

Auhagen

1990 wurde der Betrieb reprivatisiert und die Produktion von Modelleisenbahnzubehör und Kartonagen fortgesetzt. 1993 wurde die „Auhagen GmbH Modellspielwaren und Verpackungsmittel“ gegründet. Auhagen übernahm von einer Treuhandnachfolgegesellschaft 1996 die ehemalige VERO-Modelleisenbahnzubehör-Produktion aus Olbernhau und verlagerte sie an den Unternehmensstandort in Marienberg.

TeMos

Zur Firma TeMos ist erstaunlich wenig im Netz zu finden. Urprünglicher Name war Herbert Franzke KG, der  Sitz der Firma war Köthen in Anhalt. Nach Verstaatlichung firmierte sie unter VEB Modellspielwaren Köthen (TeMos)
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Walter Blase Oschersleben

Holz und Pappmodellgebäude kamen in den 60zigern oft von der Firma aus Oschersleben an der Bode.
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Die HSL-Nummern

Den jeweiligen  Hersteller der Modelle kann man an Hand der Handels-Schlüssel-Nummer (HSL) zu erkennen.
Diese Nummer hatte 3 Bestandteile in zunächst folgender Art: —–/—/—. Die erste Ziffernfolge bezeichnete die Produktkategorie, nach dem 1. Schrägstrich folge die Nummer der Produktionsstätte, nach dem 2. Schrägstrich die interne Produktnummer. Im Laufe der Zeite und vor allem im Rahmen der EDV wurden diese Nummern immer wieder angepasst.
Für die auf dieser Seite genannten Modellhersteller vergab die DEMUSA ab 1967 diese Nummern. Wobei bis dahin auch bereits ähnliche Nummern verwendet wurden. Da es aber zu Überschneidungen gekommen war, wurde 67 neu organisiert.
Voran gestellte NULLEN wurden beim Nummern drucken auch schon mal weggelassen, so das aus einer 3-stelligen Zahl auch mal eine einstellige wurde. Z.B. bei Piko. Piko hatte die /005/, meist wurde nur /5/ geschrieben.
Für die hier aufgeführten Hersteller gab es folgende Ziffern:

…/129/… Olbernhauer Wachsblumenfabrik Olbernhau — später VERO Olbernhau
…/160/… Auhagen KG, — dann Mamos, — Später VERO
…/513/… VEB Modellspielwaren Köthen (TeMos) vorm. Herbert Franzke KG Köthen
…/561/…  Walter Blase Oschersleben/Bode
…/109/… Karl Scheffler KG Marienberg (wurde mit Mamos zusammengeschlossen)

Zur Modellkennzeichnung verwende ich hier, wenn mir bekannt, die jeweils älteste vergebene für das Modell. Stammt das Modell aus der Zeit vor 67 die ursprüngliche Nummer und die erste DEMUSA-Nummer.